Aber wir sind ja auch nicht in Europe, sondern auf dem Weg nach Indien. Im Flugzeug saßen fast nur Inder, oder zumindest Leute die für mich indisch aussahen. Als ich den Flieger einstieg, habe ich bereits Indien betreten. Und in Indien ist alles anders. Ich bin noch leicht verschlafen als das Flugzeug zur Landung ansetzt. Noch bevor das Flugzeug den Boden berührt hatte, stand der erste Passagier auf und holte sein Gepäck aus der Ablage. Alle Signale waren noch auf „Fasten your seat belts.“ Erst nach einigem Gekreische einer Stewardess setzte sich der Passagier wieder hin. Nach der Landung, noch beim einparken, gings dann los. Ich hab gelernt das Wahrnehmung stark von der eigenen Kultur geprägt ist. Nach meiner Wahrnehmung waren das schon Panik artige Zustände. Alle Passagiere (ausser mir) sprangen von ihren Sitzen und versuchten zeitgleich so schnell wie irgend möglich ihr Handgepäck aus der Ablage zu zerren. (während das Flugzeug noch zum Terminal fuhr) Da half auch kein Gekreische der Stewardess mehr. Die Inder waren einfach lauter. Erst als der einzige männliche Flugbegleiter sich mit kräftiger Stimme dem Mob zuwendete, kehrte einigermaßen Ruhe ein. Einige setzten sich wieder hin. Der Steward verkündete mit böser Miene, dass keiner das Flugzeug verlassen wird, wenn sich nicht augenblicklich alle wieder hinsetzen!! Als sich die Türen dann öffneten, setzten einige zum Sprint zum Terminal an. Ich verließ entspannt als letzter den Gulf Air Flieger und betrat indischen Boden.
Wer aus dem Terminal dem Ghandi Airport die Stadt Delhi betritt wird begrüßt wie ein Hollywood Star auf dem Weg über den Roten Teppich zur Oscar Verleihung. Es fehlt nur der Teppich. Links und rechts neben der Absperrung stehen hunderte Taxi Fahrer, Gepäck-Träger und sonstige Geschäftemacher. Selbst um 6 Uhr Morgens. Von meiner AIESEC-Kontaktperson Prithvish wurde mir gesagt, jemand wird mich abholen. So wie ich selbst etliche Male AIESECer aus aller Welt mit unserer Fahne am Flughafen Hamburg abgeholt habe. AIESEC Indien ist dafür bekannt, dass dies nicht immer klappt, aber ich habe Glück und nach einiger Zeit sah ich das Pappschild mit der Aufschrift „AIESEC“.
Karan, 17 Jahre, begrüßte mich freundlich und sein personal driver fuhr uns direkt zu sich nach Hause. Bevor ich in die Wohnung eintrat, segnete mich seine Mutter mit dem typischen Punkt aus rotem Pulver auf der Stirn. Die erste Nacht verbrachte ich bei Ihm, bekam indisches Essen (sehr scharf..) und wir besorgten mir eine SIM Karte für mein Handy. Von dort aus wurde ich direkt in das Trainee House gebracht. Hier bin ich nun seit 2 Wochen in meinem ZuHause für die nächsten 6 Monate. Karan habe ich seitdem nicht wieder getroffen.
Karan
Serh würziges Frühstück, nach Punjabi - Art
1 Kommentar:
Hihi, Du beschreibst das als wär das Flugzeug voller Kindergartenkinder *G*
Schade, Du hast den zweiten Teil der Hollywood-Experience am Flughafen verpasst - des sich ein Taxi-suchen ^^
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